Biologischer Wohnungsbau

13.11.2023 – Unseren tierischen Mitbürgern geht der Wohnraum aus. Vor allem Wildbienen und andere Insekten finden im urbanen Raum kaum noch Nistplätze. Dabei ist deren Bestäubungsleistung immens wichtig für das Grün auf unserem Speisezettel. Ab dem nächsten Frühjahr soll sich das ändern: Mehrere Kinder und Elternteile haben jetzt schon angefangen, eine große Nistwand für Wildbienen zu bauen, die im Frühjahr auf dem Gelände der Pleiserwald-Schule aufgestellt werden soll. Der Rohbau des ca. zwei Meter hohen und rund 1,30 Meter breiten Insektenhotels ist bereits fertig. Kurz nach den Herbstferien haben sich unter anderem Robert Schäfer und Christoph Faak zusammen mit ihren Kindern an die Arbeit gemacht. Mitgebracht haben sie jede Menge unbehandeltes Holz, Befestigungsmaterial sowie leistungsfähige Werkzeugmaschinen und jede Menge handwerkliches Knowhow. Nach drei Stunden messen, sägen, bohren und schrauben konnten sich die fleißigen Handwerker*innnen bereits an ihrem Tagwerk erfreuen. „Ich durfte mit dem Akkuschrauber viele Schrauben in das Holz drehen. Es war gar nicht so leicht, die Schrauben ganz gerade reinzudrehen“, freut sich Amabelle aus der Seehundklasse an ihrer Leistung. Ein anderer Schüler zeigt sich ebenso begeistert: „Die Arbeit mit dem Akkuschrauber war cool. Das Gerät ist zwar ganz schön schwer, aber das hat richtig Wumms.“

Initiiert hat die Aktion Klassenlehrerin Inge Bischoff, die an unserer Schule auch für die Pflege des Schulgartens verantwortlich zeichnet. Der promovierten Biologin liegt die Umwelterziehung unserer Kinder besonders am Herzen: „Die Nistwand ist ein Baustein, mit dem wir Kinder für ihre Verantwortung für unsere verletzliche Erde sensibilisieren können. Selbst anpacken erzielt eine viel nachhaltigere Wirkung als das Wissen aus Lehrbüchern.“

Mit 300 Euro wurde das Projekt mithilfe der Städte- und Gemeinden-Stiftung im Rhein-Sieg-Kreis gefördert. Die Stiftung der Kreissparkasse Köln finanziert in diesem Jahr die nachhaltigen Projekte des Kinder- und Jugendparlamentes (KiJuPa) der Stadt Sankt Augustin.

„Weil die Herberge für die Wildbienen noch rechtzeitig vor Beginn der Nistzeit im Frühjahr befüllt und wohnlich gemacht werden muss, werden wir einen weiteren Förderantrag für quasi den Innenausbau stellen“, so der Plan von Inge Bischoff.