Kommt, wir gehen in die Kirche!

„In der katholischen Kirche gibt es viel mehr zu sehen als in der evangelischen.“ Mit dieser Aussage brachte ein Schüler der 4. Jahrgangsstufe seine Forschungsergebnisse zum Thema Kirchenraumerkundung auf den Punkt. Bereits in den ersten Dezemberwochen 2022 waren rund 60 katholische und evangelische Viertklässler*innen in der katholischen Sankt-Martinuskirche und im evangelischen Paul-Gerhardt-Haus in Niederpleis unterwegs. Die Aufgabe: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede lassen sich in den Kirchenräumen der beiden christlichen Konfessionen ausmachen? Ausgestattet mit Laufzetteln und Forschungsaufträgen durften die Kinder die Kirchenräume mal ganz anders betreten als man es etwa vom Gottesdienstbesuch her kennt. Hier durfte gesprochen werden, die jungen Forscherinnen durften hinter den Altar treten, auf der Orgelbank sitzen, ins Taufbecken sehen, den Bereich im Beichtstuhl betreten, der für den Pfarrer vorgesehen ist, und sogar in der katholischen Sakristei einen Blick in die umfangreichen Kleiderschränke werfen. Mit großer Begeisterung nahmen die Schülerinnen und Schüler ganz unterschiedliche Perspektiven ein und konnten so viele neue Entdeckungen machen.

Dass die beiden christlichen Kirchen in Niederpleis aufgrund ihrer Baujahre zufällig nahezu klischeehaft typisch für ihre Konfessionen wirken, spielte dem Erkenntnisgewinn bei dieser Exkursion ganz praktisch in die Hände. Das recht moderne Paul-Gerhardt-Haus aus dem Jahr 1967 sieht, wie eine Schülerin feststellte, aus wie ein gemütliches Wohnhaus mit Küche und Wohnzimmer. „Sogar die Stühle im Wohnzimmer sind richtig bequem“, stellte sie fest. Weite Teile der Sankt-Martinuskirche stammen aus dem 19.Jahrhundert und sind im neoromanischen Stil gehalten. Für die Kinder ein typischer Kirchenbau wie sie ihn auch ohne Vorlage jederzeit malen würden. Da verwundert es nicht, wenn das Urteil „Das ist so eine richtige Kirche“ aus Kindermund fällt. Die Kirchenführung mit Herz und Hand durch Gemeindereferent Helmut Alenfelder tat dann noch ihr Übriges: Wann darf man denn schon mal selbst das Weihrauchfass entzünden? Wann mit dem Weihwassersprengel wedeln? Oder wann das farbenfrohe, golddurchwirkte Priestergewand anfassen? Lehrerinnen wie Kinder beider Konfessionen waren restlos begeistert. Wir kommen gerne wieder!